Geteiltes Fachwissen
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Wie unterstütze ich mein Kind in Hinblick auf die Einschulung?
Feinmotorik ist erlernbar bei ganz alltäglichen Übungen, wie zum Beispiel beim Schmieren eines Brotes mit Butter oder Honig. Durch den Druckaufbau mit dem Messer erlernen die Kinder den Druck, den sie zum Schreiben benötigen. Sie trainieren ihre Hände für das spätere Schreiben. Beim Abwaschen oder Abtrocknen von Geschirr lernen die Kinder die Beidhändigkeit und perfektionieren dabei ihre Hand- Augen- Koordination. Um die Feinmotorik zusätzlich zu stärken, können Kinder ihr Obst und Gemüse selber schneiden, einen Dip herstellen oder beim Plätzchen backen unterstützen.
Um die Grobmotorik zu fördern benötigt es kein Wunder, viel zu Fuß gehen, weniger Fernsehen gucken, an Kinderturnen teilnehmen, im Haushalt beim Fegen, Staubsaugen oder Schneeschippen helfen oder ab dem 4. Geburtstag mit Schwimmen anfangen sind einfache Dinge, die die Grobmotorik sehr gut unterstützen. Das Gleichgewicht und die Körperkoordination werden oben drauf noch trainiert, wenn beim Spaziergang auf einer Mauer balanciert wird oder „Weitsprung“ gespielt werden kann.
Sortieren und Kategorisieren sind wichtige Grundbausteine für einen guten Start in die Schule und können ganz einfach geübt werden. Durch Mülltrennung, ausräumen eines Geschirrspülers, beim selbstständigen Aufräumen des Kinderzimmers oder beim Sortieren der Socken wird den Kindern schnell bewusst wie wichtig Sortieren und Kategorisieren ist. Lernen durch das eigene Greifen, durch Erklärung und mit Ihnen als Vorbildern.
Mathe? Zählen? Zahlen? Hängt alles miteinander zusammen und kann mit einfachen Tricks erlernt werden. Beim Steigen einer Treppe die Stufen zählen, oder beim Absteigen einer Treppe rückwärts Zählen, Würfelspiele, Ausfahrten beim Autofahren zählen, Hausnummern beim Spaziergang benennen oder Nummernschilder lesen sind viele Möglichkeiten spielerisch den Kindern die Zahlen nahe zu bringen.
Selbstständiges Handeln von Kindern zu unterstützen und zu fördern bedarf nicht vieler komplizierter Dinge, es hilft schon, wenn Sie Ihrem Kind von Anfang an etwas zutrauen, sei es das eigenständige Anziehen, Tischdecken oder den Weg nach Hause beschreiben- Geben sie Ihrem Kind viel Mut und unterstützen Sie es. Von Vorteil ist dazu noch das eigenständige An- und Ausziehen ab dem 4. Lebensjahr. Geben Sie Ihrem Kind beim Einkaufen „Aufgaben“, 5 Äpfel und 3 Bananen holen oder lassen Sie Ihr Kind an der Kasse bezahlen. Die Sonntagsbrötchen können auch von Ihrem Kind bestellt werden. Umso früher die Kinder sich groß fühlen, umso stärker ist ihre Selbstständigkeit.
- Jedes Vorschulkind sollte ein bis zwei feste Aufgaben im Haushalt haben, die auch eingefordert werden. So kann es die Erfahrung machen, dass notwendige Dinge getan werden müssen, auch wenn sie (gerade) keinen Spaß machen oder man lieber etwas anderes täte- eine wichtige Voraussetzung für schulisches lernen.
- Wenn Ihr Kind etwas nicht gut kann: beachten Sie mehr sein Bemühen als das Ergebnis. Zeigen Sie ihm, dass man jede Fertigkeit durch Üben verbessern kann und loben Sie kleine Fortschritte. So lernt ein Kind, sich selbst so zu akzeptieren, wie es ist, und auch Unvermögen auszuhalten.
- Fördern Sie soziale Kompetenz und Selbstständigkeit.
Schule ist nicht nur Lern-, sondern auch wesentlicher Lebensort von Kindern. Der Erwerb sozialer Fähigkeiten ist nicht nur für den sozialen Erfolg wichtig, sondern Voraussetzung dafür, dass der Kopf für das schulische Lernen frei ist. Kinder sollen Aufgaben haben und auch lernen, Dinge zu tun, zu denen sie im Moment keine Lust haben. Die Kita unterstützt tagtäglich die Kinder dabei, Strategien des Zusammenlebens zu erproben und zu erlernen.
Alle Eltern tragen eine Hauptverantwortung in Hinblick auf die Entwicklung der Kompetenzen ihrer Kinder! Trauen Sie Ihrem Kind Dinge zu und unterstützen Sie Ihr Kind im Ausprobieren!
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung! -
Hengstenberg-Parcours nach Walter Plagge
Hengstenberg ist ein Bewegungs-Parcours, bei dem die Kinder die Entwicklungsstufen von der Rückenlage bis zum aufrechten Gang nachempfinden können.
Der Parcours wird einmal in der Woche in Kleingruppen von 4 bis 6 Kindern durchlaufen. Hierbei wechseln sich die jüngeren und die älteren Kinder wöchentlich ab.
In 11 Stationen, die immer in der gleichen Reihenfolge aufgebaut werden, haben die Kinder die Möglichkeit, alle Entwicklungsschritte noch einmal zu durchlaufen. Wichtig ist, dass die Kinder die Reihenfolge der Stationen einhalten, damit der Bewegungsentwicklungsprozess verstärkt wird. Die Reihenfolge der Stationen ist: Rückenlage, Bauchlage, Robben, Kriechen, Krabbeln, Bärengang und schließlich der aufrechte Gang.
Jedes Kind entscheidet selbst, ob es den Parcours machen möchte und wie oft es ihn wiederholen will. Wenn ein Kind nur zugucken möchte, kann es das tun.
Während des Parcours spricht niemand, weder die Kinder noch die begleitende Erzieherin. Nur in Situationen, in denen es nicht anders geht, darf leise gesprochen werden. Wenn die Zeit rum ist, wird jedes Kind nach Abschluss der Runde einzeln angesprochen und darauf aufmerksam gemacht, dass es sich nun für die Reflexionsrunde auf die Matte setzen soll, die vor der ersten Station liegt. Dort ziehen sich die Kinder vor Beginn des Parcours auch die Schuhe und die Socken aus, da sie Hengstenberg barfuß absolvieren.
Durch Hengstenberg lernen die Kinder, selbst einzuschätzen, was und wie viel sie sich zutrauen. Sie entwickeln ein Gefühl dafür, gefährliche Situationen zu erkennen und darauf zu reagieren. Sie lernen ihre eigenen Grenzen kennen, entwickeln wiederum aber auch den Mut, sich neuen Herausforderungen zu stellen, z.B. die Leiter im Parcours zu überwinden. Dadurch, dass immer nur ein Kind auf jeder Station ist, lernen die Kinder, abzuwarten, aber auch zu beobachten und sich in der Gruppe einzuordnen. Außerdem machen die Kinder während des Parcours Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen.
In der Abschlussrunde erzählen die Kinder, was ihnen an diesem Tag in dem Parcours leichter oder schwerer gefallen ist. Die anderen hören zu und können anschließend selbst ihre Erfahrungen beschreiben.
Beim Hengstenberg-Parcours gibt es verschiedene Varianten. Wir arbeiten in unserer Einrichtung mit der Variante von Walter Plagge.
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Was ist Psychomotorik?
„Psychomotorik ist ein Konzept der Persönlichkeitsentwicklung über Erleben, Erfahren und Kommunizieren mit und durch Bewegung, aber auch das Begreifen sozialer Verhaltensweisen wie Toleranz, Rücksicht und Kooperation sowie die angemessene Bewältigung von Konfliktsituationen und Misserfolgen“ (Göbel, Panten 1998).
In unserer DRK Krippe/Kita haben sich insgesamt sechs Erzieherinnen auf den Weg gemacht, um sich zur Fachkraft „Psychomotorik“ ausbilden zu lassen. Diese Fortbildung findet ausschließlich am Wochenende in ihrer Freizeit statt und dauert ein ganzes Jahr.
Wir möchten mit unserem neuen Angebot für die Kinder durch die psychomotorische Arbeit dazu beitragen, das die Kinder über Bewegungserlebnisse ihre Persönlichkeit stärken und ein positives Selbstkonzept entwickeln können. Die Psychomotorik ist ein ganzheitlicher Ansatz, der Kinder altersgerecht und individuell in ihrer Wahrnehmung, in ihren Bewegungsabläufen und in ihrer sozialen Kompetenz stärkt. Dabei sind der Wechsel von Bewegung und Ruhe, von Aufmerksamkeit und Entspannung sowie die sozialen Beziehungen der Kinder untereinander ein wichtiges Erfahrungsfeld.
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JolinchenKids – fit und gesund in der Kita
JolinchenKids ist ein Kita-Programm, das die Gesundheit von Kindern bis sechs Jahren fördert. Im Mittelpinkt des Programms stehen Ernährung, Bewegung und seelisches Wohlbefinden. Ebenso viel Wert liegt auf der Gesundheit der Erzieher.
Jolinchen (Drachenkind) gewinnt Kinder mit spannenden Geschichten rund um das Thema Gesundheit. Wenn sie mit dem Drachenkind auf Entdeckungsreise gehen wird ihre Neugier geweckt. Jolinchen ist Vorbild: fröhlich, aktiv und sportlich.
Zudem isst Jolinchen gern Gesundes, probiert viel aus und ist neugierig. Jolinchen bringt den Kindern auf spielerische Weise Freude an Bewegung und gesundem Essen bei und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Gesunderhaltung der Kinder.
Aus den drei unterschiedlichen Boxen nutzen die pädagogischen Fachkräfte immer wieder, passend zum Projektthema Bewegung, seelisches Wohlbefinden oder Ernährung die Jolinchen Karten, die mittlerweile gute Ergänzungen für das pädagogische Handeln geworden sind.
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Bewegung wird in unserer Bewegungskrippe und Kita groß geschrieben
Bewegung ist das Tor zum Lernen und hat im Zusammenspiel mit der Wahrnehmung eine Schlüsselfunktion für die Entwicklung.
In der Hirnforschung wird Bewegung als grundsätzliches Prinzip für kindliches Lernen betrachtet. Für einen Menschen bedeutet Bewegung letztlich Leben, da es ihm ermöglicht, sich die Umwelt zu erschließen und somit handlungsfähig macht.
Aus diesem Grund ist Bewegung ein fester Schwerpunkt unserer Einrichtung, den wir trotzdem noch einmal hervorheben wollen.
Bewegung wird als Motor der Entwicklung bezeichnet. Ausreichende Bewegungs- und Sinneserfahrungen sind Voraussetzungen, damit sich das Gehirn, die Schaltzentrale unseres Denkens und Handelns gut entwickeln kann. Durch Bewegung steigt außerdem die Sauerstoffversorgung im Gehirn und das Lernen fällt leichter. In der heutigen Zeit wird das Bewegungsverhalten der Kinder beispielsweise durch zu wenig öffentliche Spielplätze, der Zunahme des Straßenverkehrs, vermehrten Medienkonsum sowie meist nur einseitig verwendbare und nicht zur Bewegung auffordernde Spielmaterialien eingeschränkt. Der Mangel an Bewegung bleibt nicht folgenlos für kindliche Entwicklung. So werden immer häufiger Übergewicht, Haltungsschwächen und mangelnde körperliche Leistungsfähigkeit bei Schuleingangsuntersuchungen festgestellt. Im Zusammenhang mit den körperlichen Abweichungen treten auch vermehrt Sprech- und Sprachstörungen sowie psychische Auffälligkeiten auf.
In unserem Haus möchten wir für die Kinder ein Umfeld schaffen, indem die Kinder vielfältige Möglichkeiten haben, sich zu bewegen. Durch unterschiedliche Schwerpunktausbildungen der einzelnen Mitarbeiterinnen und die Weiterentwicklung zur Thematik, verändern wir immer wieder die Räumlichkeiten und die Angebote, um den Kindern gerecht zu werden. Dabei ist uns die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern ein großes Anliegen, so dass wir immer wieder zu Elternaktionswochen einladen, in denen wir unser Fachwissen mit ihnen teilen.
Alle Eltern legen den Grundstein für die Entwicklung ihres Kindes schon ab dem Tage der Geburt, wir als Einrichtung sind familienergänzend, d.h. wir können unterstützen, hilfreich zur Seite stehen oder beraten jedoch nicht den Erziehungsauftrag den Eltern abnehmen. Durch die Vorbildfunktion und Einstellung zur Bewegung, wie Ermunterungen, Verbote oder Überbehütung, steuern alle Eltern das Bewegungsverhalten der Kinder. Die Unterschiede lassen sich oftmals schon durch die sprachlichen Äußerungen beim gemeinsamen Spaziergang erkennen. Mit Äußerungen wie: „Nicht ins Gebüsch rennen, sonst machst du die deine Sachen schmutzig! Zappele nicht so rum, sonst fällst du hin! etc….hemmen wir die Bewegungsfreude der Kinder.
Kinder wollen sich immer und überall bewegen (und nicht getragen werden). Eltern sollten versuchen, wann immer es ihnen möglich ist, mit ihrem Kind nach draußen zu gehen. Zum Beispiel gemeinsam mit dem Kind zur Einrichtung zu Fuß zu gehen, dabei auf Mauern zu balancieren, hüpfen und unterschiedliche Bewegungsanreize zu schaffen. Bewegungsfreude wird durch Freiräume gefördert, in denen Kinder sich draußen und drinnen spontan bewegen können. Kinder sollten täglich zum Laufen, Rennen, Hüpfen, Kriechen und Toben herausgefordert werden.
Uns liegt es in der Krippe/Kita sehr am Herzen gemeinsam mit ihnen die Bewegung in den Alltag der Kinder zu integrieren und die Wichtigkeit der Bewegung aus verschiedenen Sichtweisen zu betrachten, um für die uns anvertrauten Kinder die Entwicklung mit zu unterstützen.
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Lebenskompetenzen stärken
„Positive Emotionen wie Dankbarkeit lassen das eigene Leben als wertvoll begreifen und machen die Verbundenheit mit anderen Menschen bewusst.“
Bedeutung:
Zu danken bedeutet, dem Gegenüber den Wert dessen auszudrücken, was dieser gegeben hat. Im Dankbarsein erkennt der Mensch an, dass er auf andere und anderes angewiesen ist.
Dankbarkeit zu empfinden bedeutet, sich des Wertes von etwas bewusst zu werden und die Aufmerksamkeit ganz auf die Gegenwart zu richten
- Was macht mein Leben reicher?
- Was schenkt mir Freude?
- Wer oder was hat dazu beigetragen?
Dankbarkeit ist grundsätzlich eine positive Emotion und hat auch positive Auswirkungen. Sie zeigt, dass eine dankbare Haltung in einer höheren Lebenszufriedenheit, Glück, besserer Gesundheit und intensiveren sozialen Beziehungen einhergeht. Dankbarkeit liefert also eine Basis für hilfreiches, zugewandtes Verhalten untereinander.
Pädagogischer Auftrag:
- Entwicklung der gesamten Persönlichkeit – auf sozialer, emotionaler und kognitiver Ebene – fördern
- Kinder befähigen, das eigene Leben aktiv zu gestalten
dazu gehört der Erwerb der Lebenskompetenzen, wie Selbstwahrnehmung und
- eine gelingende Beziehungsgestaltung
- Dankbarkeit kann nicht abverlangt werden, sie entsteht in freier Anerkennung -
„Ein dankbares Verhalten fördert das Kind in seiner gesamten Persönlichkeit und kann als eine Lebenskompetenz verstanden wird.“
3 Funktionen der Dankbarkeit:
- Dankbarkeit dient als moralisches Barometer (gefühlsbetonte Demonstration einer Veränderung in sozialen Beziehungen)
- Motiviert Menschen, prosozial zu handeln (prosoziale Handlungen sind uneigennützig und dienen dem Wohlergehen eines anderen)
- Moralischer Verstärker (derjenige, dem Dankbarkeit entgegengebracht wird und vom prosozialen Verhalten profitiert, wird prosozial Handeln)
Dankbarkeit entsteht aus dem Zusammenspiel zwischen Wahrnehmung und Erkenntnis.
Dankbarkeit dient als nützliche Ressource für die Widerstandsfähigkeit (Resilienz) und hilft somit schwierige Lebensphasen zu bewältigen. Sie trägt auch positiv zu Achtsamkeit, Enthusiasmus und Optimismus bei.
Dankbarkeit im Kindesalter ist…
…gekennzeichnet durch eine positiv, wertschätzende Orientierung.
…nicht nur materiell orientiert, sonder vor allem von sozialer Dimension.
…in seinen Objekten beeinflusst durch grundlegende Bedürfnisse, aber auch gesellschaftlich gerahmt.
…vielseitig in seinem Ausdruck, wobei es vor allem in der Anwendung erlernter Sprachmuster und durch die Rückgabe materieller Güter seinen Ausdruck im Kindesalter findet.
Dankbarkeitsübungen und –spiele darf niemals ein Kind ausschließen. Sie müssen jedem Kind ermöglichen, eine Antwort zu finden. Dankbarkeit kann in der Förderung des Wohlbefindens gut gepflegt werden. Verbundenheit und Vertrauen befähigen Kinder, eine „Ich-schaffe-das“-Haltung aufzubauen. Nur in einer regelmäßigen Anwendung und Übung können langfristige Effekte erzielt werden. Hierfür bietet sich eine Einbindung in Rituale an. Das Nachdenken über das Verhältnis zu anderen stärkt bei Kindern Achtsamkeit und Dankbarkeit.
Beispiele:
- Geschichten über Dankbarkeit
- Ein Dankbarkeitsbaum in der Einrichtung
- Dankbarkeitsbriefe/ -bilder
- Gesprächsimpulse
- Rollenspiele
Fazit:
Durch die Kultivierung von Dankbarkeit in KiTa und Schule wird ein persönlichkeitsstärkendes Umfeld für Kinder geschaffen.
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Resilienz
Resilienz
Menschen wachsen an positiven Stresserfahrungen, wenn z.B. eine schwierige Aufgabe gelöst wurde. Diese Erfahrung der Selbstwirksamkeit stärkt die eigenen Ressourcen, so dass wir bei Herausforderungen darauf zurückgreifen können.
Was genau macht Kinder stark und wie können pädagogische Fachkräfte das im Kita-Alltag umsetzen?
Dafür sorgen, dass….
- die Kita als sicherer, verlässlicher Ort erlebt wird, wo die Erfahrungs- und Lernräume gefördert und möglich werden (Selbstwirksamkeit)
- Unterstützung beim Lernen mit eigenen Emotionen, Ängsten umzugehen
- Unterstützung beim Lernen mit Stress umzugehen, zu regulieren und in einem ressourcenorientierten Bereich umzuwandeln
- emphatisches und feinfühliges Verhalten von pädagogischen Fachkräften
- Fachkraft sein, die als soziales Modell fungiert
- eine stabile, emotionale Beziehung aufbauen
- Kinder lernen Verantwortung zu übernehmen
- Fachkräfte, die das Kind bedingungslos annehmen, so wie es ist
Was sind Schutz- und Risikofaktoren?
Frühe traumatische Erfahrungen sind Risikofaktoren angefangen von Komplikationen in der Schwangerschaft, während der Geburt, schwere Erkrankungen, Krankenhausaufenthalte von Bindungspersonen usw. Zu den Risikofaktoren zählt vor allem eine unsichere Bindung zu den Bezugspersonen, auf die das Kind angewiesen ist und sich verlassen müsste, die aber keinen sicheren Hafen bieten. Frühe Stresserfahrungen haben ebenso negative Auswirkungen auf die spätere Stressregulation. Psychosoziale Risiken, wie Vernachlässigung und Armut, gelten als gravierende Risikofaktoren für die kindliche Entwicklung wie auch traumatische Erlebnisse, wie körperliche Misshandlungen, Miterleben von häuslicher Gewalt und sexueller Missbrauch. Wiederholte frühe Stresserfahrungen haben Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung eines Kleinkindes, weil die aktiven Stress-Reaktionssysteme grundlegend verändert werden. Dies wiederrum kann zu Verwundbarkeit, höherem Risiko in Bezug auf Depressionen, Angststörungen, posttraumatischen Belastungsstörungen, Borderline-Persönlichkeitsstörungen (intensiven und unkontrollierbaren Emotionen; starke Stimmungsschwankungen und heftige Wutausbrüche), Drogenmissbrauch und Alkoholismus führen. Betroffene Kinder haben kein „ruhiges Gemüt“, sie leben mit einem erhöhten Stresspegel, können sich schlecht selbst regulieren und beruhigen. Sie benötigen feinfühlige Erwachsene, die ihnen dabei helfen und sie koregulieren (bedeutet: das uns andere helfen, unsere Gefühle zu regulieren).
Unter Schutzfaktoren verstehen wir bestimmte Merkmale, die eine positive Entwicklung des Kindes unterstützen.
Dazu gehören:
- Sichere Bindung zu einer Bezugsperson, der man vertraut und sich innerlich verbunden fühlt, selbst wenn diese Person nicht anwesend ist
- Angenommen sein und geliebt werden
- Aktive Bewältigungserfahrungen „Das habe ich schon einmal geschafft“
- Jemanden um Hilfe bitten können
- Freunde haben und Freundschaften pflegen
- Positives Selbstwertgefühl
- Kognitive Kompetenzen ermöglichen Spaß am Erlernen neuer Fertigkeiten
Bindung
Bindung ist das Fundament der Persönlichkeit. Eine sichere Bindung bietet den besten Schutz bei Belastungen und stellt ein breites, solides Fundament dar. Die sichere Bindung ist die wichtigste Ressource eines Menschen. Sie befähigt, in schwierigen Lebensphasen ruhig zu bleiben, an sich zu glauben, empathisch auf andere einzugehen, und bewahrt vor seelischen wie körperlichen Krankheiten.
Was bedeutet das für die Betreuung in der Krippe/Kita?
- Eingewöhnungszeit muss achtsam mit genügend Zeit gestaltet werden
- Feinfühligkeit der Erzieherin für den Aufbau einer vertrauensvollen Bindung zum Kind und freundlicher Kontakt zu den Eltern
- Kind muss vielfältige Erfahrungen machen können, auf die die Betreuungsperson feinfühlig und prompt eingeht
- Fachkraft muss die Bedürfnisse des Kindes erkennen
- Sicherer Hafen in der Gruppe – erlebt das Kind Geborgenheit und Angenommensein
Bildung:
Unter dem Begriff der wird jeder Prozess verstanden, der uns es erlaubt, die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln. Schöpferkraft, Kreativität kann uns helfen, dem Schweren des Lebens zu begegnen.
- Singen ermöglicht, aus einem negativen ICH – Zustand in einen neutralen oder positiven ICH – Zustand zu wechseln
- Naturerlebnisse – das Erleben der Natur stellt eine wesentliche Form der Bildung von Resilienz dar (regelmäßiger Wald- und Wiesentag)
- Künstlerisches Gestalten – Eine Form, den Gefühlen einen Ausdruck zu geben, eine effektive Methode der Selbstregulation
- Märchen, Mythen und Sagen (seit Jahrhunderten Resilienz Entwicklung und Potentialentfaltung überliefert) – regelmäßige Märchenstunden
- Entwicklung eines positiven Körpergefühl – Kinder brauchen Bewegung, besonders an der frischen Luft
- Selbstwirksamkeit – Ein wesentlicher Teil der Persönlichkeitsentwicklung
- Früh Verantwortung übernehmen – Kinder sollten schon früh erfahren, wie eine schwierige Situation dadurch gemeistert wird, dass man sich angemessen vorbereitet und den Ernstfall geübt, trainiert hat.
- Ziele und Unterstützung – Kindern erreichbare Ziele zu setzen
- Selbstregulation – Fähigkeit, die eigenen Gefühle regulieren zu können – Gefühle werden verbalisiert „Ich sehe, dass du wütend bist. Lass uns schauen, was dir jetzt guttut und hilft, damit es dir besser geht“ – geschulte Fachkräfte, die feinfüllig und emphatisch das Kind unterstützen, eigene Wege finden, damit das Kind lernt sich selber zu regulieren – auf keinen Fall eine TIMEOUT Zeit geben – besser dem Kind zugewandt sein, es beruhigen
- Gute Erfahrungen – kleine Erlebnisse des Alltags, die einen positiven Erfahrungshintergrund bilden. Ich habe schön gespielt, das Essen war lecker, ich habe einen Freund gefunden etc. Positive Erfahrungen und schöne Erlebnisse sollten verstärkt und im Bewusstsein verankert werden
Jedes Kind hat einzigartige Fähigkeiten, wenn wir es erkennen und wertschätzen, wächst das Selbstbewusstsein und das Vertrauen in sich selber. Das ist eine wunderbare Basis, neugierig, zuversichtlich Neues auszuprobieren und mit Rückschlägen umzugehen – eben resilientes Verhalten.
Wesentlich ist die eigene innere Haltung: Sehe ich vor allem die Defizite, dann verdecke ich die Sicht auf die Möglichkeiten. Besser ist der positive Blick auf die Menschen, die Welt und die Ereignisse. So erkenne ich eher die Potenziale, die in den Geschehnissen liegen, kann sie aufgreifen und nutzen, etwa um die Resilienz eines jeden Einzelnen zu fördern und zu entwickeln.
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Wie können Eltern ihr Kind begleiten und unterstützen?
Die Entwicklung des Kindes kann nicht beschleunigt werden, aber dennoch ist es möglich sie zu unterstützen. Hierbei benötigen Kinder nicht ständig neue Angebote und/oder eine Menge an Abwechslung.
Hier geben wir Eltern ein paar wertvolle Tipps, wie sie ihr Kind bei der individuellen Entwicklung unterstützen und begleiten:
- Kinder nicht durch eigene Ansprüche überfordern (nichts beibringen wollen, wozu es noch nicht bereit ist).
- Anregungen auf die Interessen des Kindes abstimmen.
- Lob und Bestärkung über selbst Geschafftes/Erlerntes motiviert das Kind eigenständig zu agieren. Ein aufmerksamer wohlwollender Blick zeigt dem Kind, ich nehme dich wahr und schätze deine Explorationsfreunde.
- Jedes eigene Tun stärkt das Kind und sein Selbstwertgefühl, dieses wiederum gibt dem Kind Selbstvertrauen und Selbstsicherheit
- Unterstützung geben nur bei Dingen, bei denen das Kind selbst (noch) nicht dazu in der Lage ist.
- Kinder müssen lernen, sich nicht von Rückschlägen und Enttäuschungen entmutigen zu lassen. So ist es wichtig, auch einmal Enttäuschung zu spüren, um gestärkt für das weitere Leben zu sein und sich neuen Herausforderungen stellen zu können.
- Kinder brauchen klare Regeln und Grenzen, dies gibt ihnen Sicherheit. Zu viele Anweisungen können ein Kind überfordern, deshalb sollte sich das Erziehungsteam einig sein.
- Kinder benötigen Interaktionen mit Gleichaltrigen, um Bildungsprozesse stattfinden zu lassen.
- Wichtiger Tipp!!!! Bitte nicht negativ im Beisein des Kindes über Eigenschaften und Befindlichkeiten sprechen, da das Kind sonst keine Möglichkeit hat, sich anders zu zeigen, als es gesagt wurde. Des Weiteren beeinträchtigt es die kindliche Entwicklung, wenn es hört, dass etwas nicht so ist, wie die Eltern es sich wünschen (Gefühl: Ich bin nicht richtig!).
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Was heißt eigentlich Freispiel?
Wir sprechen oft über „Freispiel“. Damit meinen wir, dass Kinder dabei den Ort, die Tätigkeit, die Partner, das Material, den Spielverlauf, den Spielinhalt, die Dauer und das Tempo selbst bestimmen können.
Die Kinder erproben eigene wachsende Fähigkeiten, finden eigene Grenzen heraus, experimentieren, entdecken, lernen und entwickeln sich dabei. Besonders beim Freispiel, erlernen die Kinder ihre soziale Kompetenz. Sie entdecken miteinander ihre Stärken und Schwächen, sie lernen von und miteinander. Sie passen sich in gemeinsamen Situationen an, setzen sich durch oder nehmen auf andere Rücksicht. Im selbstbestimmten und eigenständigen Spiel erweitern die Kinder ihre Kompetenzen, die ihnen helfen, Probleme zu lösen und Ungewissheiten zu bewältigen.
Ein Kind darf auch mal gar nichts tun. Denn manchmal genießen Kinder, andere Kinder beim Spielen zu beobachten.
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Reflexintegration
Frühkindliche Reflexe sind eine tolle Sache, weil sie uns geholfen haben, während unserer ersten Lebensmonate zu überleben. Jetzt, wo wir groß sind, brauchen wir diese Reflexe nicht mehr. Normalerweise sind die Reflexe deshalb irgendwann nicht mehr da.
Manchmal können sie aber ein bisschen hartnäckig sein und verschwinden nicht ganz von alleine. Man spricht dann von Restmuskelreaktionen der frühkindlichen Reflexe. Weil uns diese in bestimmten Situationen stören und einschränken können, wollen wir versuchen, sie verschwinden zu lassen. Dafür müssen wir die Verknüpfungen in unserem Gehirn besser vernetzen.
Was sind Frühkindliche Reflexe?
Frühkindliche Reflexe sind automatisierte Bewegungsabläufe, die ohne Beteiligung der Großhirnrinde (also unbewusst) ablaufen. Ein Säugling ist während der ersten Lebensmonate noch nicht selbstständig überlebensfähig, weil das Gehirn noch nicht entsprechend entwickelt ist. Die frühkindlichen Reflexe sorgen wie ein interner „Fitnesstrainer“ während der Schwangerschaft und vor allem im 1. Lebensjahr des Kindes für den Muskelaufbau. Damit ein Kind mit ungefähr einem Jahr aufrecht stehen, gehen und den Kopf ausbalanciert gut in alle Richtungen bewegen kann, braucht es eine gute motorische Entwicklung im Zusammenhang mit der Gehirnentwicklung. Dies ist nur möglich, wenn die verschiedenen Bereiche des Gehirns miteinander verknüpft werden. Um eine einwandfreie Entwicklung (motorisch und neuronal) gewährleisten zu können, braucht das Kind eine Umwelt, wo die Reflexe das Kind „bewegen“ können. Es gibt sogenannte sensible Phasen (Schwangerschaft, Geburt, erstes Lebensjahr), in denen der Prozess unabsichtlich verzögert werden kann. Solche Verzögerungen werden beispielsweise bei Bewegungsmangel der Mutter in der Schwangerschaft, Fruchtwassermangel, Kaiserschnitten oder bei Bewegungseinschränkung im ersten Lebensjahr herbeigeführt. Die Reflexe kommen nicht zu ihren gewünschten Abläufen und können als Restreflex die Kinder weiterhin begleiten.
Beispiele für Aktive Reflexe wären zum Beispiel:
- Verkrampfte Stifthaltung
- Ungeschickter Umgang mit Besteck
- Rutscht und kippelt auf dem Stuhl
- Ordnung halten fällt schwer
- Schlechte Körperkoordination
- Schwimmen ist sehr schwer erlernbar
- Schnell ablenkbar
- Kaum Blickkontakt halten
Die frühkindlichen Reflexe können jedoch abtrainiert werden und somit einen guten Start in die Schule ermöglichen.
Bei Interesse und Fragen, können Sie sich gerne an unsere Fachkraft Marie Drögemüller wenden, da sie die Ausbildung zur Reflexintegrationstrainerin absolviert hat.
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Sprachbildung und –förderung in der DRK-Kita Wahrenholz
In unserer Einrichtung findet täglich Sprachbildung mit allen Kindern statt. Unabhängig von ihren jeweiligen Sprachständen profitieren alle Kinder von diesem Prozess. Sprachbildung bedeutet, dass wir die Kinder kontinuierlich bei der ganzheitlichen Sprachaneignung begleiten. Dies geschieht in alltäglichen sozialen Interaktionen zwischen Kindern und MitarbeiterInnen, denn Kinder erwerben Sprache und Kommunikationsformen am erfolgreichsten im Zusammenhang mit Handlungen, die für sie Sinn ergeben.
Beispiele für Sprachbildung in unserer Einrichtung sind Alltagsgespäche mit den Kindern, vorlesen und Austausch über Buchinhalte, singen, Reime, Fingerspiele sowie gemeinsame Kreisspiele.
Wir MitarbeiterInnen sind aktive Sprachvorbilder und begleiten unsere Handlungen verbal, stehen Frage und Antwort, nehmen Gedanken der Kinder auf und animieren sie zum weiterdenken.
Denn beim handlungsbegleitenden Sprechen nehmen die Kinder mehr Informationen auf. So findet im gemeinsamen Spiel mit den Kindern ein beiläufiges Lernen von Artikelgebrauch, Verbflexionen und grammatischen Regeln statt.
Zusätzlich zur Sprachbildung bieten wir eine Sprachförderung an. Sprachförderung ist, im Gegenteil zur Sprachbildung, ein gezieltes und zeitlich begrenztes Angebot an die Kinder, die für ihre sprachliche Entwicklung eine zusätzliche Herausforderung benötigen um die entsprechende Entwicklungsaufgabe zu vollenden. Wird diese Aufgabe beendet endet auch die Sprachförderung.
Da es erwiesen ist, dass Kinder in Einzelförderung weniger Erfolge verzeichnen als in Gruppensituationen findet die Sprachförderung in kleineren Teilgruppen statt. Diese Teilgruppen nehmen an Angeboten innerhalb der Wochenplanung teil.
Die Sprachförderung wird vor allem als Bewegungsangebot mit wechselnden kindgerechten Themen durchgeführt. Bewegung ist den Kindern vertraut, sie gibt ihnen Sicherheit und eröffnet den Kindern die Möglichkeit, ungezwungen in Kontakt zu treten, sich auszutauschen und sich zu entfalten. Da die Kinder innerhalb der Angebote gemeinschaftlich agieren, schaffen sie sich selbst Sprachanreize.
Sprachförderung unterstützt die Sprachbildung in unserer Einrichtung, ersetzt diese jedoch nicht.
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Elterninformationen in der DRK Kita Wahrenholz
Um eine Transparenz unserer pädagogischen Arbeit zu schaffen, gibt es bei uns in der DRK-Kita viele verschiedene Wege, um Sie alle zu informieren.
In jeder der drei Garderoben befinden sich Pinnwände, an denen Elternbriefe, der Wochenrückblick, Jolinchen-Aktionen und ein Kalender zu sehen sind. Durch die Covid-19 Pandemie, werden die Wochenrückblicke für jeden sichtbar in dem Fenster im Büro/Krippenfenster neben dem Eingang aufgehangen. An den Wochenrückblicken wurden jeweils ein Tiger, ein Bär, eine Tigerente, ein Stern bzw. der Regenbogen befestigt, damit sie den einzelnen Gruppen zugeordnet werden können. Informationen, Termine und unsere Schließungszeiten sind sowohl in unserem Eingangsbereich, al auch auf unserer Homepage einzusehen.
Des Weiteren gibt es regelmäßig die Tigerpost, wo alle aktuellen und wichtigen Themen benannt werden. Um Sie auf Projekte, bestimmte Aktionen oder Termine hinzuweisen, werden Elternbriefe ausgehändigt oder online an die ElternvertreterInnen verschickt. Zu gegebenen Anlässen werden Jolinchen-Monatsblätter verteilt, wo auf die Themen: Bewegung, Ernährung oder Gesundheit eingegangen wird.
Für die persönliche Weitergabe wichtiger Informationen oder Rückmeldungen gibt es die Möglichkeit für Tür und Angel-Gespräche, in denen ein kurzer Austausch beispielsweise vor der Tür stattfinden kann. Für ausführlichere Rückmeldungen und Gesprächsbedarf werden jährlich und bei Bedarf Elterngespräche angeboten, für die wir pro Familie insgesamt 30 Minuten einplanen.
Das Angebot unserer Elternabende und Fachelternabende gehört zu der Weitergabe der Informationen dazu.
Zusätzlich bieten alle Gruppen zwei Mal im Monat eine Telefonsprechstunde für Fragen und Anregungen an. Die Termine hierzu sind auf der DRK Kita Wahrenholz Homepage vermerkt.
Nicht nur die Telefonsprechzeiten, sondern viele weitere Informationen, Termine und Aktuelles sind auf der Homepage zu finden.
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Selbstbildungsprozesse
Kinder durchlaufen in ihrer Entwicklung eine Reise in eine komplexe Welt.
Kinder lernen im Spielen = Spielen ist Lernen!Hierbei bilden sich die Kinder intensiv selbst d.h. Spielen ist ein Selbstbildungsprozess indem Erfahrungen gesammelt und zu Wissen verarbeitet werden. Über die sozialen Prozesse mit anderen Kindern und Erwachsenen entsteht Bildung = Spielen ist Kooperation.
Alle Kinder benötigen Erfahrungen, auf die sie sich berufen und die sie in Beziehung zueinander bringen können. Sie benötigen Erfahrungen, die sich gut anfühlen und als unterstützend bestätigen. Dazu zählen auch Erfahrungen im Umgang mit Neuem und in der Wahrnehmung von Irritationen, im Unterscheiden können zwischen dem, was das Kind möchte und dem, was nicht bzw. zwischen dem, was das Kind kennt und dem Bereich, in dem das Kind hinzulernen kann. Kinder lernen aus Erfahrungen und knüpfen an diese an, wenn sie selbst, ganz in ihrer Zeit und mit anderen agieren.
Die pädagogischen Fachkräfte begleiten und unterstützen die Kinder, damit sie zu einer eigenständigen, selbstbewussten Persönlichkeit heranwachsen können. Kinder erwerben Schritt für Schritt ihr Wissen über Dinge, Zusammenhänge und grundlegende Materialien. Dies ist das Wissen, das aufgrund von gemachten Erfahrungen entsteht. Insofern geht es in unserer Krippe/Kita nicht um die Vermittlung von Wissen, stattdessen um die vielen alltäglichen Erfahrungen, aus dem Wissen wird. So ist die Hauptaufgabe der pädagogischen Fachkräfte, Selbstbildungsprozesse zu ermöglichen. Bedingungen für diese Prozesse sind, dass das Kind sein Umfeld selbst aktiv durch vielfältige Anregungen entdecken kann!
Durch die aufmerksame Beobachtung der Kinder schaffen wir Strukturen, geben den Kindern Zeit, Anregungen und Denkanstöße, damit sich jedes Kind eigenständig und in seinem eigenen Tempo entwickeln kann.
Fazit:
Der Mensch ist ein geborener Lerner und von selbst bestrebt, die Welt zu verstehen und Handlungskompetenz zu erwerben. Niemand kann dem lernenden Menschen die geistige Verarbeitung seiner Begegnungen mit der Welt (und mit sich selbst) abnehmen! Denn es besteht keine Möglichkeit einer direkten Übertragung von Erfahrung, Wissen oder Kompetenzen von Erwachsenen auf Kinder. Es kann also nichts in das Kind hinein „gefüllt“ werden, sondern stattdessen können Gelegenheiten geschaffen werden, ein Kind für Dinge durch Anregungen zu begeistern, so dass es von sich aus interessiert weiter forscht. -
Unsere Regeln und Sicherheitsmaßnahmen in Krippe, Kita und Schulkindbetreuung
Klare Grenzen ermöglichen es Kindern, das Gefühl der sozialen Zugehörigkeit zu erfahren und ihre Rolle in einer Gruppe zu finden. Das heißt, dass sie einerseits lernen, sich in einer Gesellschaft zu bewegen. Andererseits werden sie ihren Mitmenschen aber auch mit Rücksicht und Respekt begegnen können.
Deshalb werden In jeder Gruppe gemeinsam mit den Kindern (altersentsprechend) am Anfang des Krippen/Kita- Jahr Verhaltensregeln erarbeitet und festgelegt, die dann für die Kinder verbindlich sind. Diese Regeln beziehen sich auf den Umgang miteinander und das Verhalten in den Räumen und auf dem Außengelände.
In regelmäßigen zeitlichen Abständen oder bei Bedarf werden diese Regeln immer wieder gemeinsam mit den Kindern besprochen und überprüft.
Kinder müssen lernen, Gefahren zu erkennen und schließlich vorausschauend zu handeln. Erst mit etwa sechs Jahren können Kinder eine akute Gefahr richtig einschätzen. Mit zehn Jahren sind sie dann fähig, für mögliche Gefahren selbständig Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Deshalb gibt es in unserer Einrichtung notwendige Sicherheitsmaßnahmen, die den Kindern erklärt werden, diese sind jedoch nicht verhandelbar z.B. Verhalten im Brandfall, Verhalten bei Unfällen etc.
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Kinderrechtsbasierte Erziehung in der Kita
Kindern Mitwirkungsrechte einzuräumen, setzt voraus, dass wir die Kinder ernst nehmen, ihnen die Kompetenz zutrauen, für sich selbst zu entscheiden und ihnen auch ermöglichen, Umwege zu nehmen, Fehler zu machen, sowie aus Fehlern und Irrtümern zu lernen. Wir lassen uns auf die Themen der Kinder ein und geben jedem Kind den Raum, den sie für die individuelle Entwicklung brauchen.
Dabei ist die Beobachtung der Kinder die Grundlage für die pädagogische Begleitung in der kindlichen Entwicklung. Eine respektvolle Haltung den Kindern gegenüber ist für uns unverzichtbar. Das bedeutet im Kontext, dass die Kinder durch ihre Neugierde und ihr Interesse an Sachverhalten uns zeigen, was sie zu sagen haben. Durch aufmerksames Zuhören und Fragen stellen, die wir als kommunikative Methoden nutzen, eröffnen wir den Dialog und den Austausch mit den Kindern.
Jede pädagogische Fachkraft besitzt durch ihre Ausbildung Fähigkeiten und Methoden, um in Interaktionen mit den Kindern die Willensbildung und die Entscheidungsfindung zu unterstützen.